Diplomarbeit
Suche nach grossräumigen Strukturen in der Verteilung von ROSAT-AGN
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Verteilung der AGN in alpha (Rektaszension), delta (Deklination) und z (Rotverschiebung) sowie ihren Ausprägungen. Die zu untersuchende Stichprobe (empirische Verteilung) setzt sich aus 856 röntgenselektierten AGN zusammen. Das Ziel war die Untersuchung der rämlichen Verteilung dieser Stichprobe. Dazu wurden fünf (statistische) Tests ausgewählt, die die (Null)Hypothese prüften, ob die empirische Verteilung einer zuvor definierten Grundgesamtheit entstammt. Die Grundgesamtheit wurde unter Beachtung der Auswahleffekte als gleichverteilt definiert. Hierbei wurden durch den Kolmogorov-Smirnov- und den Nearest-Neighbor-Test keine signifikanten Signale gefunden, die auf Existenz von Strukturen schliessen lassen. Die Zwei-Punkt-Korrelationsfunktion zeigte auf kleinen Skalen (10-20 Mpc) AGN-Clustering. Die Berechnung eines Potenzgesetzes für die Korrelationsfunktion favorisiert ein Evolutionsmodell für die Strukturen mit mitbewegten Koordinaten. Ein Modell mit stabilen Strukturen kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Durch die Anwendung des Minimal-Spanning-Tree Verfahrens konnte ein signifikanter AGN-Haufen (Pisces-Quasar-Haufen) mit 7 Mitgliedern in einem Volumen V=140*75*75 Mpc³ entdeckt werden. Die geringe Flächendichte der Stichprobe im Vergleich zu anderen Strukturuntersuchungen von Durchmusterungen lässt vermuten, dass durch weitere Bestimmungen der Rotverschiebungen von ROSAT-AGN und damit der Erhöhung der Flächendichte:
- weitere AGN-Haufen entdeckt werden können
- die Korrelationsfunktion für r kleiner 20 Mpc sicherer bestimmt werden kann, und somit die Unterscheidbarkeit zwischen den verschiedenen Struktur-Entwicklungsmodellen verbessert wird
PostScript-Version (tar archive)
Mai 1996