Hamburger Sternwarte Gebäude & Teleskope - Zonenastrograph
Der aus DFG-Mitteln 1973 beschaffte Zonenastrograph (ZEISS, Oberkochen)
wird ab 1975 in der Astrometrie zur Berechnung genauer Sternpositionen und
Eigenbewegungen eingesetzt. Mit 23cm Öffnung und
205.3cm Brennweite bildet er ein 6 x 6 Grd. großes Himmelsareal auf ein
Bildfeld von 24 x 24 cm in hervorragender Qualität ab.
Das Objektiv ist ein 5-Linser neuer Bauart und für den visuellen Bereich
optimal korrigiert.
Dieser Astrograph war der Prototyp einer Neuentwicklung von Zeiss und
stellt in seiner Art den Endpunkt der
Entwicklung von Linsen-Fernrohren für präzise Himmelsphotographie dar.
Es sind mit dem Zonenastrograph in Bergedorf über 2000 Platten
aufgenommen worden. Die gewonnenen Sternpositionen wurden in
zahlreichen Projekten verwendet, u.a. im
HIPPARCOS-Inputkatalog. Neu vermessene schwache Sterne (visuelle
Helligkeiten der 12. bis 14. Größenklasse) dienen der Verknüpfung von
Quasarpositionen mit dem HIPPARCOS- und Tycho-Referenzsystem.
Die Positionsbestimmungen von Sternen
haben entscheidend zum internationalen Ruf der Hamburger Sternwarte in
Bergedorf
beigetragen und stellen noch heute die Basis für die
Satelliten-Astrometrie dar.
Text: D. Kühl
Dr. deVegt
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