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Update:

16. Januar 2024







Endabnahme

Zusammenfassung (1. 11. 2005):

Nach Wiederaufstellung des Teleskopes in der Hamburger Sternwarte in der letzten Juliwoche konnten bis Oktober alle erforderlichen Tests abgeschlossen werden. Die Tests ergaben, dass alle geforderten Spezifikationen erfüllt sind. Damit ist der Installationsprozess abgeschlossen und die letzte Rate an die Fa. Halfmann gezahlt.

Optik:

Am guten Zustand der Optik hat sich gegenüber der Erstaufstellung nichts geändert. Siehe Tests Optik

Pointingverhalten:
Zu den Gleichungen des Pointingmodelles siehe Teleskoptests in Hamburg, Kap. Pointingverhalten des Teleskopes
Es wurden 118 Sterne vermessen. Daraus ergeben sich folgende Koeffizienten des Pointingmodelles (in Grad):
AAN = 9.84357e-05
EAN = -0.000376916
AAE = 0.00127938
EAE = 0.00201526
NPAE = -0.000369850
BNP = 0.0772862
AOFS = -0.0643754
EOFS = -0.224928
AES = -0.00104917
AEC = -0.00100729
EES = -0.00712070
EEC = 0.0300027
C1 = 0.00327695
C2 = -0.000595055
C3 = -0.00106464
C4 = -0.000156804
C5 = 6.64768e-05
Man beachte den sehr kleinen Wert von NPAE, der für eine sehr hohe Fertigungsqualität des Herstellers spricht (Abweichung von 90 Grad des Winkels zwischen den beiden Achsen). Grössere Beiträge kommen (neben den Nulleinstellungen der Encoder) von einer Restabweichung BNP der optischen Achse zur Teleskopachse (Schiefspiegler) sowie der Tubusdurchbiegung plus Dezentrierung/Abweichung von der Kreisform des Höhenencoders (EEC, EES). C4 und C5 sind jetzt praktisch Null, C2 und C3 recht klein.

Es ergeben sich nach Abzug des Pointingmodelles Restabweichungen (Standardabweichung) von 3,6" in Azimut und 2,4" in Höhe. (In den folgenden Abbildungen ist der gleiche Massstab gewählt wie bei der Erstaufstellung.) Das ist ein bemerkenswert gutes Pointingmodell.




Trackingverhalten:

Oszillationen:
In der Phase der Erstaufstellung in Hamburg wurde in der Höhenachse eine Schwingung variabler Amplitude und mit der Encodereigenfrequenz festgestellt. Dies wurde auch bei den Schwesterteleskopen STELLA I und MONET I beobachtet. In der Abbildung ist ein extremes Beispiel dafür dargestellt. Hier erfolgte (am Pol) bei sehr langsamer Nachführgeschwindigkeit ein Trackingtest, wo die Abweichung der Sternposition von der Sollposition zeitlich verfolgt wurde. Wegen abnehmender Nachführgeschwindigkeit vor dem Meridiandurchgang verlängert sich die Schwingungsperiode stetig (das Produkt aus Geschwindigkeit und Periode ist eine Konstante: der Strichabstand auf dem Encoder). Um den Meridiandurchgang wird die Schwingung nicht beobachtet, um danach mit stetig kürzer werdender Periode wieder deutlich sichtbar zu sein. (Bei Minute 190 wurde die Messreihe einmal unterbrochen.)

Während der Werksüberholung konnte die Fa. Halfmann die Ursache finden und (zuerst bei MONET I) beseitigen. In der folgenden Abbildung ist der jetzige Zustand am selben Stern bei etwas höherer Nachführgeschwindigkeit - ensprechend zu erwartender Schwingungsperioden von 5min in Höhe und 2,5min in Azimut - demonstriert.

Trends:
An verschiedenen Himmelspositionen wurde (mit abgeschaltetem Autoguider) die Trackingverlustrate gemessen:

Azimut Höhe Verlustrate [arcsec/min]

80 40 0,02

180 40 0,13

270 40 0,065

0 70 0,035

100 70 0

180 70 0,16

270 70 0,1

--- zenitnah 0,2